Info-Brief 7.4.2021

Liebe Leser*innen

Bundesrechnungshof: Sichere und bezahlbare Stromversorgung in Gefahr​

Wirtschaftsminister Peter Altmaier muss sich herbe Kritik wegen seines Managements der Energiewende gefallen lassen. Hohe Strompreise gefährdeten das Projekt.​
Der Bundesrechnungshof rügt den Bundesminister für Wirtschaft und Energie, Peter Altmaier, da der CDU-Politiker “die Energiewende im Hinblick auf die gesetzlichen Ziele einer sicheren und preisgünstigen Versorgung mit Elektrizität weiterhin unzureichend” steuere. Das von Altmaier geführte Ressort müsse die Sicherheit der Stromversorgung besser überprüfen und “dringend Szenarien untersuchen, die aktuelle Entwicklungen und bestehende Risiken zuverlässig abbilden”.

https://www.heise.de/news/Bundesrechnungshof-Sichere-und-bezahlbare-Stromversorgung-in-Gefahr-6002460.html?fbclid=IwAR1agoUASejw4QgDwd3FhpJuALFzbghVqbjyweb8JqSr95NypksVgMjoS9k

Generell obliege es dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi), die Auswirkungen der Energiewende auf die Unternehmen und die Gesellschaft anhand von Indikatoren und Schwellenwerten zu messen, schreibt der Rechnungshof in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht an den Bundestag. Die Kontrolle des Ministeriums sei aber lückenhaft: Aspekte zur Versorgungszuverlässigkeit und Systemsicherheit wie Netzausbau und Speicher, die Wartung und Stabilität von Netzen sowie Versorgungsausfälle decke es “nicht oder nur unzureichend” ab.
Das BMWi müsse “auch Szenarien untersuchen, die aktuelle Entwicklungen und bestehende Risiken zuverlässig und realistisch erfassen und abbilden”, mahnen die Prüfer. So habe die Bundesregierung den geplanten Kohleausstieg bislang nicht richtig berücksichtigt. Das hinterlasse eine Kapazitätslücke von bis zu 4,5 Gigawatt, was der Leistung von vier großen konventionellen Kraftwerken entspreche. Zugleich verursachten die neuen Pläne zur Wasserstoffgewinnung einen erheblichen Strommehrbedarf, der gedeckt werden müsse…..mehr


CDU-Bezirksbeiratsvorsitzender wehrt sich gegen Angriffe der SPD

Wilken Mampel
Dieser Brief bezieht sich auf den unten stehenden Leserbrief aus den Nordnachrichten.

Lieber Hubert Becker,

über Deinen persönlichen Angriff in den Nordnachrichten habe ich mich sehr gewundert. Da Du ja nicht an unserer letzten vorbereitenden Sitzung teilgenommen hast werde ich Dir hier noch einmal mein Konzept näherbringen.

Wie bin ich auf die Idee mit der Agriphotovoltaik gekommen und wie funktioniert diese Technologie. Die Ausweisung des Flächennutzungsplan Windenergie ist bei der großen Mehrheit der Bevölkerungen im Norden Mannheims auf Ablehnung gestoßen. Aus diesem Grund hat auch die „Gemeinnützige Bürgervereinigung Sandhofen“ Kontakt mit der MVV Energie AG gesucht. Bei diesen Gesprächen kam man auch auf Freiflächenphotovoltaik. Hierbei kann man aber auf den überbauten Flächen keine Lebensmittel mehr produzieren, ausserdem würde eine Instalation von Freiflächenphotovoltaik auf Ackerflächen zu einem dramatischen Anstieg der Pachtpreise führen. Hierbei wären die familiengeführten Landwirtschaftsbetriebe die Verlierer. Auf der Suche nach einer Alternative bin ich im Bereich der Agriphotovoltaik fündig geworden. Bei verschiedenen Telefonaten mit Herrn Trommsdorff und Frau Gudat vom Fraunhofer Institut habe ich versucht mehr über diese Art der Energiegewinnung zu erfahren. Neben den bekannten Vorteilen bei einer Doppelnutzung der Fläche bei der Agriphotovoltaik, gibt es meiner Meinung nach noch einen weiteren Pluspunkt, der für diese Art der Energiegewinnung spricht. Man kann hiermit die Biodiversität stärken. Ein Argument, welches im Rahmen des Biodiversitätsstärkungsgesetz von Bedeutung sein könnte. Würde man zwischen den einzelnen Stützen einen ca.1,5m breiten Blühstreifen ansäen könnte dieser sowohl die Biodiversität erhöhen als auch Nützlingen einen Lebensraum bieten. Wie Forschungsergebnisse aus der Schweiz zeigen, können Fressfeinde der Blattläuse, die sich hier ansiedeln, die Blattlauspopulation um 70% verringern. Dies ganz ohne Einsatz von Insektiziden. Die für die Konstruktion benötigten Rohre können zeitgleich als Wasserversorgung einer Beregnung genutzt werden. Durch die Verschattung der Module kann es auch zu einer besseren Ausnutzung der Beregnung kommen. Natürlich ist es auch möglich in dieser Konstruktion Insektenhotels oder ähnliches anzubringen. Notwendige Anfahrschutzeirichtungen um die Stützen können mit Steinen befüllt werden und so zum Lebensraum für Eidechsen dienen. Nahrungsmittel die unter den Modulen erzeugt werden könnte man als Marken entwickeln und zusammen mit Handelspartnern aus der Region vermarkten. Ähnlich dem Vorbild „Lerchenbrot“, welches die BASF, Landwirte aus der Pfalz und die Bäckerei Görtz, ins Leben gerufen haben. Bei all diesen Maßnahmen könnte man mit Sicherheit Möglichkeiten finden die Mindererträge und den Mehraufwand der Landwirte über verschiedene umweltrelevante Maßnahmen auszugleichen. Auch muss man Antworten darauf finden, wie die Agrophotovoltaik ins EEG aufgenommen werden kann. Ein weiterer wichtiger Punkt hierbei ist die Nutzung der Agriphotovoltaik, ohne dass die Flächen den Ackerstatus verlieren. Nur so können Landwirte weiterhin von den EU-Ausgleichzahlungen profitieren. In Frankreich ist dies bereits umgesetzt und somit ein großer Schritt zu einer erfolgreichen Energiewende gemacht worden. Natürlich kostet die erhöhte Aufständerung der Module wesentlich mehr Geld als die herkömmliche Art der Freiflächenphotovoltaik. Da aber die Hochaufständerung sowohl vor Vandalismus als auch vor Diebstahl schützen kann, ist es möglich eine solche Anlage ohne Umzäunung zu betreiben. Neben den hochaufgeständerten Modulen, laufen im Moment ja auch Versuche mit vertikal angebrachten Modulen. Hierbei werden Modulreihen in einem Abstand von mindestens 10m zueinander angebracht. So kann der Zwischenraum weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden. Eventuell könnte man auch diese Art der Agrophotovoltaik auf der Fläche des auszuweisenden Naturschutzgebiets „Coleman“ errichten. Auf dem mehr als 70ha großen ehemaligen Airfield, müsste man die Abstände großzügiger auslegen, um einen Eingriff auf das Gebiet zu minimieren.

Übrigens habe ich mittlerweile Gespräche mit führenden Köpfen der MVV Energie Ag geführt. Diese haben klar signalisiert, sollte es gelingen die Rahmenbedingungen für die Agriphotovoltaik zu schaffen, würde die MVV Energie AG auf die Errichtung von Windrädern nördlich der A6 verzichten.

Um der Agriphotovoltaik eine Chance zu geben müssen aber noch eine Reihe von Fragen beantwortet werden. Die da wären:

Wie sieht es aus mit einer Aufnahme der Agrophotovoltaik in das EEG und gibt es auch in Deutschland Anstrengungen die Voraussetzungen zu schaffen, dass auf landwirtschaftlichen Flächen eine Doppelnutzung von Energiegewinnung und landwirtschaftlicher Tätigkeit, bei Beibehaltung der Ausgleichzahlungen erfolgen kann.

Gibt es Möglichkeit auch die Ertragsminderungen anderer Kulturen wie z.B. Körnermais, Sojabohnen oder Zuckerrüben unter den Modulen zu untersuchen?
Sollte dies gelingen, bin ich mir sicher, dass man hiermit einen weiteren Schritt zur Energiewende schaffen kann. Das Ganze dann aber mit einer größeren Akzeptanz in der Bevölkerung und mit einer aktiven Stärkung der Biodiversität. Sollte man es dann noch schaffen die Landwirtschaft mit ins Boot zu nehmen käme dies einer Win-Win Situation sehr nahe.
Jetzt liegt es auch an uns Bezirksbeiräten die Bevölkerung von dieser Idee zu begeistern und gemeinsam mit den Menschen den Versuch zu starten, ein neues Energiekonzept von Mannheim aus zu etablieren.
So wie es aussieht können die Bürger in Mannheim dabei aber nicht auf die Unterstützung der SPD zählen. Leider habe ich die Befürchtung, dass dies für die gesamte, stark linksorientierte Mehrheit im Mannheimer Gemeinderat gilt.
Mit freundlichen Grüßen

Wilken

Dieser Brief bezieht sich auf den unten stehenden Leserbrief aus den Nordnachrichten. Link zum Leserbrief:

https://mannheim-windkraft.de/wp-admin/post.php?post=513&action=edit