Anregung zum Regionalplan Windkraft

Zum ersten mal gibt es Planungsverfahren, die einen sehr großen Raum abdecken. Der Regionalplan Rhein-Neckar umfasst das Gebiet zwischen der Weinstrasse bis in die Tiefen des Odenwaldes.

Windkraftausbau in Rhein-Neckar-Raum

Dies ist die Karte der Suchräume in der Rhein-Neckar-Region, in der die Vorranggebiete für Windkraft darstellt werden. Vom Odenwald bis zur Weinstrasse sind dies in der  nächsten Ausbaustufe die zukünftigen Baustellen. Dabei wird es natürlich nicht bleiben. Das “Heidelberger Institut für Umwelt und Prognose” mahnt eine Verdreizehnfachung der “Erneuerbaren Energien”, um die Ziele der deutschen Energiewende zu Erreichen. Statt 30 000 also bis zu 200 000 Windräder. Die Zahlen sind schon lange auf dem Tisch. Warum redet niemand über diesen Schwachsinn.

Karte: “Suchräume” als PDF-Datei im Anhang
Die Beteiligungsplattform zur Fortschreibung des Teilregionalplans Windenergie ist
vom 05. März 2024 bis 13. Mai 2024 aktiv.

Innerhalb dieses Zeitraumes haben Sie die Möglichkeit Ihre Stellungnahme unmittelbar digital über diese Onlineplattform abzugeben. Bitte melden Sie sich dort an und reichen Ihre Anregungen ein.
https://beteiligung-regionalplan.de/vrrn-windenergie/

In früheren Abwägungsverfahren einzelner Windparks eines Landkreises, konnte man auf das Problem der Zugvögel hinweisen. Die Antwort der Behörde erschöpte sich dann in dem Satz: die fliegen schon daran vorbei. Nun, da jetzt ein ganzer Abschnitt der Rhein-Ebene behandelt wird, kann man diesen Satz nicht mehr gelten lassen.

Auszüge aus einem Fledermausgutachten

Verfasser:
Dipl.-Biologe Dr. Rainer Scherer
Ökologie & Stadtentwicklung

Zugverhalten fernziehender Fledermäuse
Zugzeiten fernwandernder Fledermäuse.
Art Frühjahrszug Herbstzug
Großer Abendsegler April-Mai-Juli August-September-November
Kleiner Abendsegler April/Mai August/September
Rauhautfledermaus April/Mai August-September-Oktober
Großer Abendsegler
Die Tiere ziehen aus den mitteleuropäischen Fortpflanzungszentren vorwiegend in südwestlicher
Richtung in die Wintergebiete (Häussler & Nagel 2003). Der Wegzug in die Wintergebiete erfolgt
gestaffelt und erstreckt sich von Mitte August bis in den November hinein. Die Hauptflugzeit liegt im
September. Die Abendsegler fliegen nicht non-stop, sondern machen unterwegs vermutlich mehrfach
Station. Während der Zugzeiten werden Abendsegler insbesondere entlang der großen Flussläufe
und an größeren Stillgewässern gesichtet, wobei sich nicht selten ganze Schwärme formieren. Solche
Sammelstellen sind in der Rheinebene und im Neckartal bekannt. Der Heimzug im Frühjahr vollzieht
sich direkter als der an die Paarungsphase gekoppelte Wegzug. Er variiert witterungsbedingt von Jahr
zu Jahr. Er beginnt frühestens Ende März. Anfang Mai sind erst rund 50 % der Tiere in den
Wochenstubenquartieren angekommen.
Kleiner Abendsegler
Der Kleine Abendsegler gehört zu den fern wandernden Fledermausarten mit Zugrichtung von
Nordosten nach Südwesten (Schober & Grimmberger 1998). Im südlichen Deutschland führen der
Hin- und Rückflug zu einem zweiphasigen Auftreten. Nach den Ergebnissen von Zählungen in 80
Gebieten in Deutschland ergeben sich Durchzugsgebiete, in denen der Kleine Abendsegler im
April/Mai und im August/September für einige Wochen vermehrt auftritt (Weid 2002). Nach den Daten
von Behr et al. (2011b) ergaben sich an den Gondeln von 70 WEA in 35 Windparks für die Gruppe der
Nyctaloidae erhöhte Aktivitäten im Mai und stark erhöhte Aktivitäten von August bis September.
Rauhautfledermaus
Zumindest ein Teil der Tiere aus Norddeutschland, Polen, Süd- und Mittelrussland zieht zur
Überwinterung nach Mittel- und Südeuropa. Während des Herbstzuges treten Rauhautfledermäuse
vielfach auch abseits der genannten möglichen Zugwege an kleineren Fließgewässern auf. Nach
Arnold (1999, zit. nach Braun 2003) zeigt das Auftreten der Art in den nordbadischen Auen zwei
deutliche Maxima im Frühjahr und im Herbst. Im Frühjahr handelte es sich meist um Weibchen, die zu
ihren Wochenstubengebieten ziehen. Den Sommer über konnten nur wenige Männchen in den
Nistkästen nachgewiesen werden. Von August bis Mitte September stieg die Zahl der Tiere deutlich
an und erreichte im Oktober ihren Höchststand. Arnold geht davon aus, dass die lokalen Bestände im
August ihr Maximum finden und die große Anzahl der Fledermäuse im September/Oktober durch
migrierende Tiere verursacht wird. Nach den Daten von Behr et al. (2011b) ergeben sich an den
Gondeln von 70 WEA in 35 Windparks im Mai und im August bis Oktober erhöhte Aktivitäten für die
Rauhautfledermaus P. nathusii und für die Pipistrelloidae.